Der Altbauer macht sich so seine Gedanken……

 

 

Lieber Leser,

 

zuerst einmal möchte ich Euch ganz herzlich auf unserer Homepage begrüßen und uns -in und nahe bei der Landwirtschaft- ein etwas ruhigeres 2019 als das vergangene Jahr wünschen. So gerade noch in der Oktav ist das noch zulässig.

 

Das letzte Jahr hatte wirtschaftlich so seine Höhen und Tiefen, betriebliche Pläne erfüllten und zerschlugen sich, die Produktion klappte recht gut, der Markt wollte so gar nicht. Die Biogasanlage lief ziemlich sauber, die Bauteile werden aber auch älter und naturgemäß störungsanfälliger. Zudem versuchen wir gerade, den Substratmix in Richtung Festmist zu verschieben, auch um Silomais zu sparen, mit allen Konsequenzen was Rühr -und Pumpfähigkeit angeht. Wir werden da in eine Nachzerkleinerung investieren müssen um die Betriebssicherheit zu erhalten. Bei abnehmender EEG-Restlaufzeit kein großer Spaß, aber unumgänglich. Ansonsten planen wir auch das Satelliten-BHKW durch Zubau eines weiteren Motors zu flexibilisieren. Da Biogas die derzeit einzige regenerative Energie ist, die speicherbar ist, sehe ich darin die Chance, eine erträgliche Anschlussregelung fürs EEG zu begründen.

 

Die Söhne sagen immer, unsere Homepage wäre zu ackerbaulastig, deshalb nur kurz zum letzten Jahr aus ackerbaulicher Sicht:

 

Die Dürre war in aller Munde, aber wieder einmal nicht, weil sich irgendwer Sorgen um sein tägliches Brot gemacht hätte, sondern weil es Befindlichkeitsstörungen durch die hohe Hitze und mangelnde nächtliche Abkühlung gegeben hatte. Vielleicht war ja auch die Gelegenheit günstig, über die Rolle der Landwirtschaft als Grundwasserbildner zu schwadronieren oder über verschwenderischen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser bei der Beregnung eigentlich überflüssiger Feldfrüchte (da geht’s aber gerade mit mir durch! Nur ein Prozent des genutzten Wassers wird auf den 2,7% beregneter Nutzfläche verwendet). Und im Nachgang natürlich, um auf die nicht zu unterschätzenden Rolle der Landwirtschaft als Klimaschädling, als Ursache allen Übels, hinzuweisen! Die Bilder pupsender und rülpsender Wiederkäuer verfolgen mich bis in meine Träume. Das die als einzige aber in der Lage sind, in irgendwelchen Halbsavannen den Aufwuchs zu verwerten und in für Menschen nutzbare Nahrung umzuwandeln, interessiert die monothematischen Klimaaktivisten herzlich wenig!

 

Die Ernte war im Getreide mau, da konnte auch Gregors ackerbauliches Können nicht viel ausrichten, aber nicht katastrophal. Ebenso im Mais, der trockensubstanzbereinigt unterdurchschnittlich, aber noch erträglich war. Im Fermenter verhält er sich aber so, als versuche man Styroporkügelchen einzurühren.

 

So, das war unser Jahresrückblick, nicht aus der großen weiten Welt, sondern aus unserem Emkumer Microkosmos.

 

Aber warum überlasse ich diesen Blog nicht den digital-natives, meinen Söhnen- warum keine Leserbriefe in Tageszeitung, Wochenblatt oder top-Agrar? Zum einen, weil ich nicht redaktionell gebügelt und möglicherweise sinnentstellend gekürzt werden möchte, zum anderen, weil meine Gedanken nur Euch etwas angehen und weil nicht alle mit meinem gestörten Verhältnis zur Zeichensetzung umgehen können …

 

Ich habe mir also neben allen möglichen gesunden Verhaltensänderungen für 2019 vorgenommen, unseren Blog um meine eigene Rubrik quer zu allen fachlichen Themen zu erweitern.

 

Ich habe nicht vor, mir den Spaß an unserem Betrieb, an meinem Lebensthema Landwirtschaft, an der Entwicklung meiner Söhne in der Landwirtschaft, an der Ausbildung junger Landwirte, kaputtmachen zu lassen.

 

Dazu möchte ich beitragen, solange mir nicht die Ideen und vielleicht auch die Argumente ausgehen!

 

Man macht sich so seine Gedanken….

 

Viele Grüße,

 

Christoph

 

 

 

P.S.: Schaut Euch mal den podcast farmcast an, die Jungs tun was!

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Burkhard Reher (Samstag, 12 Januar 2019 14:47)

    Lieber Christoph, mit Interesse verfolgen wir euer Wirken und Werden auf dem Hof Könemann, jetzt natürlich auch digital und hochmodern. Möge dem Emkumer Microkosmos für 2019 Erfolg beschieden sein.