Hofgeschichte

Eheleute Heinrich Könemann sen.
Eheleute Heinrich Könemann sen.

Seit vier Generationen leben und arbeiten Mitglieder unserer Familie auf unserem Hof in Emkum.

Davor besassen die Könemänner eine kleine Hofstelle im Berenbrock. Diese Hofstelle ist schon lange geschliffen, durch den Bau des Dortmund-Ems-Kanals sind auch die letzten Spuren des Hofes verschwunden. 

Im Jahre 1889 hatte der damalige Bauer Heinrich sen. die Chance ergriffen und den 440 Morgen großen Hof Winckell am Rande der Borkenberge erworben. Dabei hat er in 20 Jahren harter Arbeit den Grundstein unseres heutigen Wirkens geschaffen.

 

In der Stammesgeschichte des Hofes Kuhlmann-Dahlhaus von Ludger Dahlhaus findet man  folgenden Abschnitt:

 

"Von Berenbrock 16 nach Häger 17", Ludger DAHLHAUS; S.265
"Von Berenbrock 16 nach Häger 17", Ludger DAHLHAUS; S.265

Ganz geheuer war ihm bei dieses Wagnis wohl nicht, denn er pilgerte zum Dom in Münster und gelobte allzeit nur Gutes zu tun, wenn der Herrgott ihn aus diesem Schlamassel heraushelfen würde. So will es zumindest der Familienmythos.

In den Erinnerungen der Familie ist die Reaktion seiner Frau überliefert: "Heine, du häs nen Hof kofft? Ick woll doch Buxn for de Jungs koopen." Dabei ging es allerdings schon um einen zweiten Hof , den er in Dülmen-Visbeck ersteigert hatte.

 

Bekannt ist, das er in seinen späten Jahren im Seppenrader Krankenhaus lebte, weil er mit halb ausgebildeten Pferden in der einachsigen Gig zum Gottesdienst fahren wollte, was vorher wohl zu einigen Flurschäden geführt hatte.

Zu diesem Zeitpunkt waren die wirtschaftlichen Verhältnisse demnach, dank Kunstdünger und Saatgutverkauf schon wohlgeordnet.

 

 


Nach Heinrich sen. übernahm sein Sohn Josef Heinrich den Betrieb. Er schaffte es, den Betrieb trotz vieler Widrigkeiten weiter zu entwickeln. Er verlor zwei seiner Brüder im ersten Weltkrieg und brachte den Betrieb durch die große Inflation. Von seinen 11 Kindern fielen 2 Söhne im zweiten Weltkrieg. Geldentwertung, Nachkriegswirren, Verlust seiner ersten Ehefrau und einige Bombenschäden wurden mit Gottvertrauen, Fleiß und Geschick überwunden, wobei die große Familie vieles leichter machte.

 


Nach Josef übernahm sein Sohn Heinrich jun. den Betrieb. Nach überstandenem Kriegsdienst an der Ostfront, heiratete er Maria Kemper und führte den Hof bis 1985 erfolgreich weiter. In der Zeit wurde intensiver Hackfruchtbau mit Zuckerrüben und Direktvermarktung von Kartoffeln im Ruhrgebiet betrieben. Diese aufwendige herbstliche Arbeit hat sich tief in die Familienerinnerungen eingegraben und führte zu umfangreichen Bauprojekten in seiner Ägide. Als in den 70er und 80er Jahren der industrielle Aufschwung auch auf dem Land einsetzte, fehlten die Arbeitskräfte für diese handarbeitsintensiven Betriebszweige, so dass der Hackfruchtanbau zu Gunsten einer erweiterten Tierhaltung eingestellt wurde. Das gesamte Schlachtvieh wurde damals in Direktabsatz an Metzger gelieftert, so dass wir bis in die 90er Jahre mehrmals wöchentlich mit PKW und Viehanhänger Schweine und Mastbullen zum Schlachthof Bochum und vorher nach Erkenschwick fuhren. Weil auch alle Ferkel direkt bezogen wurden, war der Viehanhänger das meist bewegte Fahrzeug des Betriebes.

 

Da die Ehe von Heinrich und Maria kinderlos geblieben ist, adoptierten sie im Jahr 1977 den ältesten Sohn von Heinrichs jüngstem Bruder Josef, den jetztigen Betriebsleiter Christoph Heinrich Könemann.

Seitdem hat das Rindvieh unseren Betrieb verlassen und die Schweinehaltung wurde deutlich erweitert. Auch kam 2006 die Biogasanlage hinzu.